Bedingungslos wird das Grundeinkommen, wenn wir es wollen! 10.11.2023
Grundeinkommen:
Veranstaltung mit Daniel Weißbrodt und Professor Dr. Bernhard Neumärker
Bedingungslos wird das Grundeinkommen, wenn wir es wollen!!!
Wie bei vielen Gesprächen über das Grundeinkommen blieb auch am 10. November die Frage nicht aus: Wann und wie kann es eingeführt werden? Die Referenten waren sich einig, dass es dafür genügend Menschen braucht, die ein bedingungsloses Grundeinkommen (bGe) verstehen und dann darauf bestehen, dass es umgesetzt wird.
Wenn die Existenzsicherung nicht bedingungslos ist, führt sie zu einer immer undurchsichtigeren Bürokratie. Das zeigte Prof. Neumärker in seinem Impulsreferat über ein Krisen-Grundeinkommen. Während der Corona-Krise gab es über 30 verschiedene zusätzliche Maßnahmen, um Menschen vor der Obdachlosigkeit, dem Hunger oder der Insolvenz zu schützen. Hätte man diese als ein bedingungsloses Grundeinkommen (bGe) gebündelt, hätte man für das gleiche Geld jedem Einwohner mindestens 650€ monatlich auszahlen können. Dabei hätte man sich viel Bürokratie, Frust und Unsicherheit gespart.
Daniel Weißbrodt verlegt diese Möglichkeit eines Krisen-Grundeinkommens in die Zukunft in seinem Buch von 2018: Kurzer Abriss der deutschen Geschichte 2022-2050. Wie das bedingungslose Grundeinkommen unser Leben und unsere Gesellschaft verändert hat. Nach Finanzkrisen und Massenarbeitslosigkeit wird am 1. Januar 2032 in Deutschland ein bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt. Gleichzeitig lernte die Gesellschaft, Konflikte friedlich auszutragen und nachhaltig zu wirtschaften.
In der lebhaften Diskussion im GedankenTheater ging es weniger um diese Szenarien als um die Frage, wie man immer mehr Menschen verständlich machen kann, dass eine bedingungslose Sozialleistung weniger die Faulheit als die Kreativität fördert. Ist der Mensch seiner Natur nach behäbig oder engagiert? Das hängt nicht zuletzt von Bildung, Erziehung und Art der Erwerbstätigkeit ab. Der real existierende Sozialstaat geht davon aus, dass die Menschen schlecht sind. Die Bürokratie prüft umfänglich die Bedürftigkeit und fordert die Erwerbstätigkeit, ob sie sinnvoll ist oder nicht. Das zeigt sich vornehmlich an den vielen ineffizienten „Maßnahmen“.
- Johannes Hanel
Das Grundeinkommen sagt Prof. Neumärker hat zwei Feinde: die Armut und der Reichtum.
Grundeinkommen bietet vielen Menschen eine Exit Option- eine Alternative zum leistungsbetonten Leben. Leistungen die nicht durch den Preis wertgeschätzt werden, weil diese eintönigen und harten körperlichen Einsatz bedürfen, sind unbeliebt. Genau diese Arbeit darf nicht erzwungen werden, sondern kann durch Bezahlung attraktiv werden. Der Zusammenbruch der Erwerbsarbeit ist ein Schreckgespenst der Verhinderer. Optimisten suchen nach Lösungen und Gründe finden die Verhinderer.
- Ilse Pforr