Zukunftsstart ernst gemeint!? am 27.03.2023 im Gespräch mit Experten.
Positive Stimmung ist bedeutsam als Standortfaktor
Experten diskutieren, wie die grundlegende Umstellung der Wirtschaft in der Wartburgregion anzupacken ist
Mit Ilse Pforr als Gastgeberin reden Horst Albert (Mitte) von der Landesentwicklungsgesellschaft und Mirko Klich, Wirtschaftsförderer im Wartburgkreis. Jensen Zlotowicz
Jensen Zlotowicz
Eisenach Transformation – die halbe Welt hat das Thema auf dem Schirm. Zu Transformation und Wirtschaftsförderung in der von der Automobilzulieferindustrie dominierten Wartburgregion debattierten im „GedankenTheater“ von Unternehmerin Ilse Pforr in Eisenach zwei Experten, die auf diesem Gebiet zuhause sind: Horst Albert von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen und Mirko Klich, Wirtschaftsförderer des Kreises. Allheilmittel für den nötigen Weg der Transformation gebe es nicht, referierten die Experten, und auch bei den politischen Rahmenbedingungen sei nichts allgemeingültig. Vielmehr sei ein Mix verschiedener Komponenten nötig, um die Wirtschaft in der Industrie lastigen Wartburgregion zu transformieren, etwa hin zur Recycling- oder Wasserstoff-Domäne.
Die Bildungslandschaft gehöre neben unternehmerischer Initiative dabei genauso dazu wie Wohnraum, Angebote für junge Leute, Forschung und Entwicklung statt verlängerter Werkbank, die Lage der Region und nicht zuletzt ein Willkommens-Klima.
Für Horst Albert ist das positive Denken der Menschen vor Ort ein wichtiger Faktor. Wo viel gejammert wird, werde nichts Neues zugelassen oder entstehen. Für den Kreis und das Land gelte es parallel, Wahrnehmung zu organisieren. Hierbei komme auch dem Tourismus eine große Rolle zu.
Für die Etablierung der Kreislaufwirtschaftsbranche brauche es technische Lösungen. Da fehle es derzeit noch. Die Zahl der Einwände von Bürgern gegen Neues sei extrem hoch, weiß LEG-Mann Albert. Es gelte deshalb, mit langer Vorlaufzeit Bürgern zu kommunizieren. Dass manche den Vorrang beim schneller greifbareren Tourismus-Ergebnis sehen als die Industrieansiedlung mit Wertschöpfung nach Jahren, könne man verstehen. Beides brauche aber Marketing.
Bild: V.Pforr